Energie Kuonimatt: Informationen zum Projekt
Allgemeine Informationen rund um das Projekt Energie Kuonimatt + Wegmatt
Anmeldung vZEV-Beratung bis zum 30. Juni 2025
Die Stadt Kriens bietet in Kooperation mit e4plus eine vZEV-Beratung an. Die Beratung besteht aus einer Ist-Analyse (Klärung der Ausgangslage), einer Analyse zum Potenzial gemeinsamer Stromnutzung, einer Wirtschafltichkeitsanalyse und einer Vorgehensberatung für die Umsetzung inkl. Musterverträge. Die Stadt Kriens unterstützt die Beratung pauschal mit Fr. 2'000. Die Restkosten werden den Eigentümerschaften anteilig verrechnet (max. Fr. 500 pro Eigentümerschaft). Die Anmeldung muss bis zum 30. Juni erfolgen. Bei Interesse melden Sie sich bei Miriam Mutti (miriam.mutti@kriens.ch / 041 329 64 71).
About this process
This process belongs to Energie Kuonimatt + Wegmatt
Das Projekt Energie Kuonimatt + Wegmatt hat zum Ziel, nachhaltige und gemeinschaftliche Lösungen für die Energieversorgung der beiden Quartiere zu entwickeln. Es umfasst sowohl die Wärme- als auch die Stromversorgung.
Das Projektteam – bestehend aus der Stadt Kriens, der Gemeinde Horw, der Hochschule Luzern (HSLU) und dem Energiebüro e4plus AG – arbeitet daran, auf Basis von Machbarkeitsstudien und einer aktiven Beteiligung der Bevölkerung praxistaugliche Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung zu erarbeiten. In mehreren Workshops werden die Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden, um sicherzustellen, dass die entwickelten Ansätze nicht nur technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind, sondern auch den Bedürfnissen des Quartiers entsprechen. Ziel ist es, Ihnen am Ende des Projektes konkrete Handlungsempfehlungen für eine erneuerbare Energieversorgung Ihres Gebäudes zu geben.
Zusammenfassung Workshop vom 12. April 2025
Am öffentlichen Quartierworkshop nahmen rund 60 Personen teil. Ziel war es, die Ergebnisse des Projekts Energie Kuonimatt + Wegmatt und dessen Teilprojekte vorzustellen, die Bevölkerung zu informieren und gemeinsam über mögliche nächste Schritte in der Wärme- und Stromversorgung zu diskutieren.
Mit dem Workshop vom 12. April 2025 kommt das Projekt auf Quartierebene zu einem Abschluss. Es werden nur noch Projekte weiterverfolgt und begleitet, die aus dem Projekt heraus entstanden sind, wie etwa vZEVs, Projekte zum gemeinschaftlichen Heizen oder Pilotprojekte zur Erstellung von Lärm- und Gestaltungskonzepten für Luft-Wasser-Wärmepumpen.
Im Zentrum des Workshops standen die vier Teilprojekte:
TP1 – Machbarkeit Wärmeversorgung Gesamtquartier Kuonimatt
Die Machbarkeitsanalyse eines Wärmeverbunds im Gesamtquartier Kuonimatt zeigt, dass eine solche Lösung aufgrund der geringen Wärmedichte und hohen Verteilkosten wirtschaftlich nicht tragfähig ist. Der erwartete Wärmeabsatz pro Trassenmeter liegt unter den branchenüblichen Richtwerten, was zu unverhältnismässig hohen Wärmepreisen führen würde. Eine weiterführende Analyse wird deshalb nicht empfohlen. Stattdessen rücken individuelle oder gemeinschaftliche Lösungen mit Luft/Wasser-Wärmepumpen in den Vordergrund.
TP2 – Machbarkeit Wärmeversorgung Ober-Kuonimatt
Im Teilgebiet Ober-Kuonimatt, das sich durch eine dichte Bebauung mit Reiheneinfamilienhäusern, MFH und einem Schulhaus auszeichnet, wurden zwei Varianten vertieft geprüft: ein Nahwärmeverbund mit gemeinsamer Holzheizzentrale (Pellet) sowie dezentrale Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Analyse zeigte, dass Einzellösungen mit LWWP wirtschaftlich günstiger sind, insbesondere für grössere MFH und das Schulhaus. Ein gemeinsamer Nahwärmeverbund wäre nur bei breiter Beteiligung (z. B. inkl. Schulhaus und MFH an der Dahlienstrasse) tragbar. Die Ergebnisse wurden im Januar 2025 an einem Workshop der Quartierbevölkerung vorgestellt. Die Teilnehmenden sprachen sich mehrheitlich für dezentrale Lösungen mit LWWP aus. Für das Quartier wird daher ein koordiniertes Vorgehen bei der Umsetzung von LWWP empfohlen, ergänzt durch ein Lärmschutz- und Gestaltungskonzept.
TP 3 und 4: Stromgemeinschaften im Kuonimattquartier
Im gesamten Kuonimattquartier ist die Bildung von Stromgemeinschaften wie ZEV, vZEV oder später LEG grundsätzlich möglich. Die konkrete Umsetzbarkeit hängt jedoch wesentlich von der lokalen Netztopologie ab, das heisst von den gemeinsamen Netzanschlusspunkten wie Verteilkabinen oder Muffen.
Im Projekt wurden die Voraussetzungen und Möglichkeiten solcher Zusammenschlüsse aufgezeigt. Erste Pilotprojekte, insbesondere im Teilgebiet Wegmatt und Primelsolar, zeigen auf, wie Strom aus Photovoltaikanlagen gemeinschaftlich genutzt werden kann. Ziel solcher Zusammenschlüsse ist es, den Eigenverbrauch von lokal produziertem Solarstrom zu erhöhen und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu verbessern. Die Stadt Kriens bietet interessierten Eigentümerschaften eine finanzielle Unterstützung für eine vZEV-Beratung an.
Die Dokumentation zum Quartierworkshop vom 12. April 2025 finden Sie unter "Zugehörige Dokumente" am Ende dieser Seite
Weiteres Vorgehen (Ausblick)
Lärmschutz- und Gestaltungskonzept für Wärmepumpen
Zur verträglichen Umsetzung von LWWP in dicht bebauten Bereichen soll ein quartierbezogenes Lärmschutz- und Gestaltungskonzept erarbeitet werden. Dieses konkretisiert, wo und wie Anlagen platziert werden können, um Lärmemissionen und gestalterische Konflikte zu vermeiden. Die Stadt Kriens wird über den weiteren Ablauf informieren.
vZEV-Beratung für interessierte Eigentümerschaften
Die Stadt Kriens unterstützt Eigentümer:innen, die sich zu einem vZEV zusammenschliessen möchten, mit einem pauschalen Förderbeitrag von CHF 2’000 pro Cluster. Die Beratung klärt die Machbarkeit, die technischen Voraussetzungen und die Wirtschaftlichkeit. Anmeldungen sind bis 30. Juni 2025 möglich.
Impulsberatung «erneuerbar heizen» für Einzellösungen oder Kooperationen
Eigentümerschaften, die ihre fossilen Heizsysteme ersetzen möchten, können eine kostenlose Impulsberatung beantragen (für Heizungen älter als 10 Jahre). Für koordinierte Lösungen mit Nachbar:innen kann die Beratung gemeinsam gebucht und gezielt auf gemeinsame Optionen ausgerichtet werden.
Projektorganisation
Im Frühjahr 2024 führte die Hochschule Luzern (HSLU) eine Umfrage im Quartier durch, bei der unter anderem der energetische Ist-Zustand der Gebäude sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erfasst wurden. Im Juni 2024 folgte ein Quartierworkshop, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Ideen zu möglichen Energielösungen austauschten und erste Konzepte gesammelt wurden.
Die Dokumentation zum Quartierworkshop vom 29. Juni 2024 finden Sie unter "Zugehörige Dokumente" am Ende dieser Seite
Teilprojekte
Aus den Ergebnissen der Machbarkeitsabklärungen wurden folgende Teilprojekte festgelegt:
Teilprojekt 1: Leitfaden Wärmeversorgung
Für eine koordinierte Planung und Umsetzung von Luft-Wasser-Wärmepumpen wurde ein Leitfaden erstellt, sodass die Wärmepumpen gegenseitig abgestimmt und die Lärmemissionen im Quartier möglichst tief gehalten werden können.
Teilprojekt 2: Wärmeversorgung im Teilgebiet Ober-Kuonimatt
Im Teilgebiet Ober-Kuonimatt wurden die Machbarkeit von einem eigenen Wärmeverbund und von individuellen Luft-Wasser-Wärmepumpen erarbeitet und in der Diskussion mit den Bewohnenden gegenübergestellt.
Teilprojekt 3: Stromgemeinschaften
Die Bildung von Stromgemeinschaften wurde in den Teilgebieten Wegmatt und rund um den Primelweg detailliert geprüft. Basierend auf dem Teilprojekt 3 wurde die Möglichkeit von vZEVs für das gesamte Quartier analysiert.
Perimeter Teilprojekte:
Projektorganisation
Hauptbild: Gestaltung durch Freepik
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